Videofeedback in der Sportvermittlung

Um Erfahrungen aus den Corona-Semestern zu sammeln und daraus sinnvolle Erweiterungen für die Präsenzlehre der Zukunft zu entwickeln, fördert die Stiftung “Innovation in der Hochschullehre” seit 2020 das Projekt "Mainzer Modelle für digital erweitertes Lehren und Lernen" (ModeLL-M).

Im August 2022 startete die Erweiterungsphase des ModeLL-M-Projekts: Lehrende der JGU waren aufgerufen, die bisherigen Ergebnisse des Projekts durch weitere, neue Ideen zur Hochschullehre zu ergänzen. Neben Kolleginnen und Kollegen aus der Fachdidaktik Englisch (FB 05) konnte sich ein Team des Instituts für Sportwissenschaft in dieser universitären Ausschreibung durchsetzen und erweitert nun bis 2024 das bisherige Projekt aus den Bildungswissenschaften (FB 02) zum Thema Feedback-Portfolios (Modellbereich B) um den Anwendungsbereich des Video-Feedbacks in der Hochschullehre und im Sportunterricht.

Ziel der erweiternden Community of Practice des Instituts für Sportwissenschaft ist, angehende Sportlehrer*innen (B.Ed.; M.Ed.) dazu zu befähigen, videobasiertes Feedback im Studium und im späteren Berufsfeld – als Sportlehrer*innen –anzunehmen und zu geben. Außerdem sollen sie lernen, Feedbackprozesse anzuregen und zu moderieren. Das Projekt zielt darauf ab, verschiedene studien‐ und berufsfeldrelevante Kompetenzen zu entwickeln, zu erweitern und zu verbessern.

Das Potenzial des Projekts liegt in einer verstärkten, studierendenzentrierten Ausrichtung und videobasierten Unterstützung der Feedbackprozesse. Hierbei sollen sowohl vertikale als auch horizontale Feedbackformen erfahren und erprobt werden. Prinzipiell bieten sich beide Konstellationen zu (Video‐)Feedbackprozessen ebenso für fachdidaktische Lehrveranstaltungen wie für studentisch geleitete Tutorien an. Durch das mehrstufige Projektvorhaben erhalten angehende Sportlehrer*innen also Expert*innen‐Rückmeldungen zu eigenem Handeln und können auf diesem Wege Chancen und Grenzen dieses Vorgehens selbst erleben und reflektieren und in ihre eigene Handlungsfähigkeit im Sportunterricht übertragen. Deshalb initiieren und moderieren die Studierenden in den späteren Projektphasen motorisch‐kognitive Lernprozesse in Kleingruppen, um die Chancen horizontalen Feedbacks im Sinne eines Lernens durch Sport zu erfahren. Schließlich wird durch das Projekt der regelmäßige Austausch auf Seiten der Dozierenden etabliert und damit nachhaltig die fachdidaktische Lehre am Institut verbessert.